Vor über 35 000 Zuschauern feierte die Sports Car Challenge auf dem Hockenheimring bei der Bosch Hockenheim Historic einen beeindruckenden Saisonstart. Sieger des erstens Rennen wurde Sven Barth im Ginetta LMP3. Das zweite Rennen fiel am Sonntag einer großen Ölspur und einem heftigen Gewitter zum Opfer.
Es war ein durchaus emotionaler Sieg für Sven Barth. Nach dem Tod von RWT Racing Teamchef Gerd Beisel im vergangenen Jahr war nicht klar, wie und ob es für das Team weitergehen würde. „Gerd hatte das alles die ganzen Jahre ermöglicht. Bisher ist es mir geglückt, weiter zu machen. Jetzt muss man mal sehen, wie es weitergeht“, so Sven Barth. In Hockenheim machte Barth mit einer starken Leistung dem Andenken an Gerd Beisel alle Ehre. Souverän fuhr er im Qualifying auf Pole und dominierte das Rennen von der Spitze aus. Am Ende stand ein Abstand von über 1:22 Minuten auf Rang zwei. „Es war jetzt eine große Ehre teilnehmen zu dürfen. Das Rennen an für sich war natürlich super. Ich konnte alle gut kontrollieren, konnte die Pace machen. Wir wollten sehen, dass das Auto wieder läuft und hält. Das ist uns gelungen“, erzählte der Gesamtsieger.
Für den letztjährend Meister war das Rennen überhaupt nicht gut losgegangen. Gleich nach dem Start landete Marco Fink (PRC BMW) unsanft in den Reifen. Als das Feld wieder losgelassen wurde, behauptete sich Benjamin Hotz mit seinem Ligier Turbo an der zweiten Position. Der Eidgenosse konnte souverän sein Rennen durchziehen und landete ungefährdet auf Rang zwei sowie den Sieg in der Division 2. „Im Grunde war es eher ein einsames Rennen. Aber man darf sich nicht irritieren lassen und muss immer aufpassen, ob welche von hinten kommen. Nachdem ich im Rückspiegel sah, dass sich mein Freund und Konkurrent aus dem letzten Jahr selbst in die Leitplanken verabschiedet hatte, habe ich nur noch auf Marco Werner geschaut, ob er näher kommt. Ich musste meine Reifen warmhalten und kontrolliert zu Ende fahren“, berichtete Benjamin Hotz.
Gelungene Kooperation mit dem Group C Super Cup
Trotz der einen oder anderen Absage wurde durch die Kooperation mit dem Group C Super Cup ein schönes Sportwagen Feld aufgeboten. Das älteste Fahrzeug im Feld schaffte dann sogar den Sprung auf das Gesamttreppchen. Georg Hallau, in der SCC kein Unbekannter, wuchtete seinen Lola T310 Chevrolet auf den dritten Gesamtrang. Er profitierte von dem Ausfall von Marco Werner und seinem Gebhardt C88 Audi. Für den dreifachen Le Mans Sieger kam in der 14. Runde das Aus. Ein souveränes Rennen fuhr Roland Rupprechter (PRC BMW), der hinter Michiel Campagne (Spice SE92 Chevrolet) den fünften Gesamtrang belegte. Der Österreicher zeigte sich mit seinem Rennen zufrieden: „Der Start war ganz entscheidend, dass ich mich so gut positioniert habe. Von dort weg musste ich nur die Position verteidigen und halten. Nachher ging es ein wenig gemütlicher, weil ich von hinten keinen Druck bekommen habe. Ich fühle mich im Auto immer wohler und mir geht es immer besser von der Hand.“ Jasmin Fiedler (PRC Honda) zeigte auf Platz sechs ebenfalls eine gute Leistung. Die PRC-Pilotin schnappte sich damit auch den zweiten Platz in der Division 2. Hinter Le Mans Sieger Stanley Dickens (Gebhardt JC 853 Cosworth) belegten Andreas Kufner (PRC BMW V8) und Roland Holzner (TORK Nissan V6) die weiteren Plätze.
Das Rennen am Sonntag war nur wenige Runde alt, als es schon wieder vorbei war. Auf der Start- und Zielgeraden zog sich eine lange Ölspur. Zudem zog ein heftiges Gewitter auf, so dass das Rennen nach ein paar Runden hinter dem Safety-Car abgebrochen und nicht wieder neu gestartet wurde. Zu diesem Zeitpunkt hatte Sven Barth vor Marco Fink und Benjamin Hotz gelegen.
Für die Sports Car Challenge geht es vom 9.-11. Juni mit einem Heimspiel weiter. Hier ist man zu Gast bei den Austrian Historic. In Österreich startet die SCC wieder gemeinsam mit dem Group C Super Cup, so dass wieder ein schönes Sportwagenfeld erwartet wird.
arpRedaktionsbüro Patrick Holzer
Titelbild: Emotionaler Sieg für Sven Barth im Ginetta LMP3 // Foto: Patrick Holzer