Nach einer eher noch durchwachsenen Wetterlage an den ersten zwei Veranstaltungstagen, zeigte sich der Sonntag von seiner besten Seite. Sonnig, aber in den Frühstunden noch kalt, wodurch die Wertungsläufe mit zwei Einführungsrunden gestartet wurden.
Zuerst wurde die Startgruppe A der Tourenwagen und GT Fahrzeuge pünktlich um 9.00 Uhr auf die Reise geschickt. Ein 35 Fahrzeuge starkes Teilnehmerfeld stellte sich der Herausforderung möglichst gleichmäßige Runden zu absolvieren. Mit im Feld der amtierende Champion Alex Brinkmann (Ford Escort MK II). Und der zeigte sich besonders gut aufgelegt. Mit der Tagesbestleistung aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Wochenendes holte sich Brinkmann mit 923 Strafpunkten den Sieg bei den Tourenwagen und im Gesamt in der Startgruppe A. Platz zwei ging an den BMW Piloten Joachim Holoch. Der Saarbrücker erreichte mit 1838 Strafpunkten Platz zwei. Mit auf das Podium kletterte Timoteusz Rusinek (BMW E36 328i) als Dritter, dem 1931 Strafpunkte notiert wurden. Einen Alfa Romeo Sieg gab es bei den GT Fahrzeugen. Der Stuttgarter Constantin Melling (Alfa Romeo GT Bertone) fuhr mit 2273 Strafpunkten auf das oberste Treppchen. Platz zwei ging an George Wetter (Porsche Carrera RSR) mit 4062 Punkten vor Dirk Schweigler (Porsche 944), der auf 5505 Strafpunkte kam.
Mit 49 Fahrzeugen war die Startgruppe B proppenvoll besetzt. Hier war es Jürgen Benzel (Opel Kadett C), der seine gezeitete Runde am gleichmäßigsten traf. Mit 1836 Punkten siegte der Kaufbeurer bei den Tourenwagen knapp vor Maik Wicke (Autobianchi Abarth)mit 1881 Strafpunkten. Platz drei holte sich Hubert Nagel (Fiat Abarth A112) mit 2251 Punkten. Mit dem besten Ergebnis der Startgruppe B siegte Tobias Niederelz (Porsche 924) in der Wertung der GT Fahrzeuge. Niederelz kam auf nur 1179 Strafpunkte. Das Ergebnis bedeutete zugleich das zweitbeste Tagesergebnis in Hockenheim. Markus Standke (Wartburg Melkus RS1000) belegte mit 1965 Punkten Rang zwei. Auf den dritten Platz der GT Wertung schaffte es Arnold Packbier (VW Scirocco 53) mit 2084 Strafpunkten.
Schwierige Bedingungen durch eine sehr nasse Strecke hatten die Formelfahrzeuge und Sportwagen am Samstag bei ihrem Pflichttraining. Dies wirbelte den Wertungslauf am Sonntag zunächst etwas durcheinander. Rolf Kessler (Lola T540) setzte sich mit 3615 Strafpunkten durch und siegte in der Formelwertung. Mehr Fortune als am Freitag beim Freien Training hatte Johannes Holl (Opel Lotus MK 2), als er in der Sachskurve im Kiesbett strandete. Glücklicherweise blieb alles heil und Holl fuhr am Sonntagfrüh mit einem souveränen Lauf mit 3380 Punkten auf den zweiten Platz. “Heute war es super gewesen. Beim Start habe ich etwas langsamer gemacht und dadurch ein paar Plätze verloren. Im Gesamten bin ich dann auf Platz zwei vorgefahren und auch auf die Zwei in der Wertung. Von daher passt das ganz gut. Die Bedingungen waren anfangs nicht so gut, etwas schmierig. Dann aber war es doch zunehmend gut fahrbar”, so der Zweitplatzierte. Auf dem dritten Platz landete ein weiterer Opel Lotus Pilot. Mit 4133 Strafpunkten kletterte Dirk Juilfs ( Formel Opel Lotus MK1) mit auf das Formelpodium. Mit 3685 Strafpunkten fuhr Michael Hölz (TUGA SC79) das beste Ergebnis bei den Sportwagen ein. Mit dem neuen Auto landete Dominique Kieffer (Norma M20a) auf Platz zwei. Der Elsässer erreichte dabei 4707 Strafpunkte. “Ich bin mit dem Ergebnis sehr froh. Gestern war ich vierter im Regen. Jetzt ist es gut so. Platz zwei bei den Sportwagen und Platz fünf im Gesamt der Startgruppe. Da bin ich zufrieden mit dem neuen Auto. Den Norma habe ich mit der sequenziellen Schaltung noch nicht ganz in der Hand. Aber das kommt langsam”, zeigte sich Kieffer mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Matthias Marschhäuser (PRC S 2000) blieb mit 6018 Punkten Platz drei vorbehalten.
Die Hockenheim Classics war die vorletzte Veranstaltung der VFV GLPpro. Somit war es wichtig für die Meisterschaftsaspiranten hier zu punkten. Mit einem neunten Platz in seiner Startgruppe sicherte sich Dirk Stützer (Ford Escort RS 2000) mit 810 Punkten die Gesamtführung vor dem Finale am Nürburgring in zwei Wochen. Der amtierende Meister Alex Brinkmann katapultierte sich mit seinem guten Ergebnis in Hockenheim auf Rang zwei in der Meisterschaftswertung. Damit liegt er lediglich 21 Punkte hinter Stützer. Volkmar Neumann hat mit 761 Punkten auf Rang drei, wie auch die dahinter liegenden Piloten noch alle Trümpfe in der Hand noch ganz vorne zu landen.
Mit der Veranstaltung zeigte sich GLPpro Organisator Felix Vaillant im Grunde zufrieden. “Wir hatten hier eine schöne Veranstaltung. Der Rahmen und die Organisation war gut. Im Wesentlichen hat auch das Wetter mitgespielt. Lediglich unsere Formel- und Sportwagengruppe hatte mit dem regenreichen Pflichttraining Pech. Leider hatten wir diesmal weniger Fahrzeit, wodurch wir nur mit zwei Startgruppen Tourenwagen/GTs fahren konnten. Dadurch fehlen mir an die fünfzig Fahrzeuge”, so Orga Chef Felix Vaillant.
Neben den sportlichen Leistungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer überzeugte die VFV GLPpro auch mit ihrem vielfältigen Fahrzeugfeld, das den Zuschauern auf dem Hockenheimring geboten wurde. Fast fünfzig Jahre Automobilgeschichte rollte über das Rund der Traditionsrennstrecke. Das älteste Fahrzeug, ein VW Käfer, stammt aus dem Jahr 1961. Neben vielen bekannten Marken fanden sich auch zahlreiche Exoten unter den Fahrzeugen, die man nur noch selten zu sehen bekommt.
Bild: Die Startgruppe A der Tourenwagen und GT Fahrzeuge beim sonntäglichen Wertungslauf
Bild- und Textmaterial: arpRedaktionsbüro Holzer